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Rechtliche Grundlagen einer Wette

Eine Wette – vom althochdeutschen „wetti“, was soviel wie „Pfand“ bedeutet – ist dem Grunde nach ein rechtsgültiger Vertrag i.S.v. §§ 145 bis 157 Bürgerliches Gesetzbuch (BGB), bei dem sich eine oder meist beide der miteinander wettenden Parteien zur Bekräftigung ihrer  widersprechenden Behauptungen verpflichten, dass diejenige Partei, deren Behauptung sich als unrichtig erweist, eine bestimmte Leistung erbringen soll.

Das Motiv der „Bekräftigung ernsthaften Meinungsstreits“ bei einer Wette unterscheidet sie auch von dem Motiv der Unterhaltung oder des Gewinnes bei einem Spiel (vgl. BFH, Urteil vom 20.07.1951, BStBl II 32/51 U).

Die Wette begründet gemäß § 762 (1) S.1 BGB keine Verbindlichkeit, d.h. beispielsweise ein etwaig im Rahmen einer Wette vereinbarter Spieleinsatz kann nicht eingeklagt werden – wobei wiederum nach § 762 (2) S.2 BGB ein bereits geleisteter Wetteinsatz auch nicht zurückgefordert werden kann. Im Falle von bereits an Buchmacher oder Totalisatoren geleisteten Wetteinsätzen wird dies übrigens auch ausdrücklich in § 4 (2) S.2 Rennwett- und Lotteriegesetz (RennwLottG) bestätigt.

Übertragen auf den deutschen Wettmarkt und die hier angebotenen Pferde- und Sportwetten  bedeutet dies vereinfacht dargestellt:

Die beiden Parteien, d.h. der Wettanbieter und der Wettende, deren widersprechende Behauptung die Meinung über den Ausgang eines Pferderennens bzw. eines sportlichen Ereignisses ist, vereinbaren für den Fall des Unrechtes auf Seiten des Wettenden, also des Verlustes seiner Wette, dass der Wettanbieter den vom Wettenden vereinnahmten Wetteinsatz  behalten darf.

Im Gegenzug – also für den Gewinnfall der Wette – hat der Wettanbieter dem Wettenden dessen Wetteinsatz plus einen Aufschlag zurückzuzahlen.

Dieser Rückzahlungsbetrag – der umgangssprachliche „Gewinn“ des Wettenden – stellt im Grunde den Spieleinsatz auf Seiten des Wettanbieters bei der Wette dar.

Berechnet wird der Auszahlungsbetrag im Gewinnfall unter Zuhilfenahme einer sog. „Gewinnquote“.


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