Pferdeleute haben garantiert keine Angst vor Pferden – was sie für mein Verständnis aber dafür umso mehr haben, ist ein gewisses Einfühlungsvermögen, ein bestimmtes Fingerspitzengefühl, dieses berühmte “Feeling” in Bezug auf den Umgang mit Pferden, das man nicht aus Büchern lernen und das auch niemals jeder Mensch in gleichem Maße besitzen kann.
Diese Fähigkeit ist vielleicht am ehesten vergleichbar mit dem Sprachgefühl oder der Musikalität – die bei jedem Menschen erfahrungsgemäß verschieden stark ausgeprägt sind.
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Pferdeverstand
Nicht verpassen!
Heute Abend sind bei “Frank Elstner: Menschen der Woche” im SWR Fernsehen unter anderem auch der Danedream-Mitbesitzer Heiko Volz aus Achern und ihr Trainer Peter Schiergen zu Gast; Sendezeit: 22:20 Uhr bis 23:33 Uhr.
Wir sind Weltmeister!
Danedream (Lomitas a.d. Danedrop) gewann gestern, Sonntag den 2. Oktober 2011, mit Andrasch Starke im Sattel in überlegener Manier die inoffizielle Weltmeisterschaft des professionellen Galopprennsports, den Prix de l’Arc de Triomphe, auf der Galopprennbahn Longchamp in Paris – mit 2:24,49 Minuten stellte die dunkelbraune Stute aus dem Trainingsquartier von Peter Schiergen gleichermaßen einen neuen Rekord für den “Arc” auf.
Danedream hatte ihre beeindruckende Vorstellung im Großen Preis von Baden von Anfang September problemlos weggesteckt, traf auf den optimalen Boden für einen schnellen Rennverlauf, hätte von ihrem Reiter nicht besser eingesetzt werden können und wenn man sich das Rennen noch einmal in Ruhe zu Gemüte führt wird man wahrscheinlich auch zu dem Schluss kommen, dass dieses Ausnahmepferd allem Anschein nach sogar noch hätte einen kleinen Gang zulegen können!
Herzlichen Glückwunsch!
Pferdenamen
Der Name eines Englischen Vollblüters hat zwingend mit dem Anfangsbuchstaben seiner Mutter zu beginnen – wobei bestimmte Namen von im Rennen besonders erfolgreichen oder als Vererber herausragenden Pferden geschützt sind, d.h. sie dürfen nicht wieder vergeben werden.
Als mich ein Bekannter, der noch nie vorher auf der Rennbahn gewesen war, nach dem unpassendsten Namen für ein Rennpferd fragte, der mir je untergekommen sei, musste ich ehrlich gesagt nicht lange überlegen: ein Galopper mit dem etwas schlicht anmutenden Namen “Eimer” gewann, als ich in Frankfurt einmal zu führen hatte. “Eimer” war dann später meines Wissens übrigens auch in Baden-Baden platziert.
In Anbetracht eines solch für mein Empfinden schon grundsätzlich edlen Tieres wie einem Englischen Vollblüter ist eine derartige Namensgebung für mich nur grotesk…
Zu früh gefreut…
http://www.youtube.com/watch?v=by5GvPtwnN8
Etwas Ähnliches ist übrigens auch einmal dem legendären Lester Piggott damals mit Garzer in Longchamp passiert…
Es war sein bestes Finish!
Es gibt einfach Dinge, die sollten einem sogenannten Profi eigentlich nicht passieren…
Das ist leider kein Einzelfall.
Ein ähnlicher Fall ereignete sich auch einmal mit der damals von meinem Vater trainierten “Amanda” in Frankfurt, “Omnium der Steher”:
Der eigentlich gebuchte Jockey Bohemir M. (49kg) erschien nicht auf dem Rennplatz – im letzten Augenblick erhielt mein Vater die Nachricht, dass sich dieser in München erhängt hatte; bestimmt nicht wegen dem Ritt, denn die Stute war wirklich nicht so schwierig.
Auf die Schnelle war als Ersatz nur noch ein anderes Leichtgewicht aus Köln verfügbar – tätig beim damaligen Championtrainer Heinz Jentzsch.
Frederick James “Fred” Archer
…gilt als erfolgreichster Jockey des Victorianischen Zeitalters.
Aufgrund seiner für diese Branche recht stattlichen Körpergröße von ca. 178cm hatte er regelmäßig mit Gewichtsproblemen zu kämpfen – die sich auch auf seine Gesundheit niederschlugen. Nach dem Tod seiner Frau litt er zudem unter Depressionen und beging letztendlich am 8. November 1886, im Alter von gerade mal 29 Jahren, Selbstmord.
Die Tatwaffe ist im “National Horseracing Museum” in Newmarket ausgestellt.
Das Feindbild meiner Vaters…
“Fuchstuten mit vier weißen Beinen, Laterne, Fischauge und weißen Stichelhaaren am Bauch sind selten Rennpferde geworden…”
Vielleicht ist es ja seit je her ein komischer Zufall, dass unter den Fuchsstuten im Großen und Ganzen eigentlich nur die beiden Extreme existieren: entweder grottenschlecht oder überragend – zum Leidwesen der Besitzer überwiegt jedoch nicht der Anteil an überragenden Rennpferden unter den rothaarigen Vertreterinnen ihrer Zunft…